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Wir leben im Kapitalismus und die Nutzung von Räumen ist immer eine zwischenzeitliche Nutzung. Nur durch Fehler im System, das ausschließlich auf Wachstum gekoppelt ist, kann es Lücken geben. Die heutige Immobilienwirtschaft boomt seit dem Crash 2007/08, der eine nie da gewesene Veränderung in Großstädten generiert. Das Umland dieser wachsenden Metropolen erhofft sich eine Regeneration und Rückkehr ihrer verlorenen Bürger*innen. Auch hier geht es um Angebot und Nachfrage.
Diese Kleinstädte im Schatten der wachsenden Städte erleben momentan eine Renaissance des ländlichen Lebens. Viele Menschen ziehen wieder aufs Land und gründen Enklaven und Genossenschaften in sehr großen Einheiten. Und überdenken dabei nicht nur Ihr Handeln, sondern bauen an, züchten und imkern und leben nachhaltiger denn je. Weg vom Discounter hin zur Gemeinschaft.
Seit 2010 erleben wir in Bremen, dass der Raum, also der Freiraum, immer weniger wird und die Kosten rapide ansteigen. Weder die Regierung, noch die Stadtverwaltungen sind aktiv dabei, dieses Treiben zu unterbinden.
Mit der Idee von Zwischennutzungen kann eine Testphase ermöglicht werden, ungewöhnliche Ideen zu unterstützen. Die Ideen sollten weiterverfolgt werden und funktionieren im zweiten Schritt in einer neuen Konzeption einer Neunutzung eines vormals leerstehenden Gebäudes. So wird die Zwischennutzung nicht ein Tool der Eigentümer, sondern arbeitet als nachhaltige, gewachsene Nutzerstruktur im Quartier und strahlt so in die Nachbarschaft aus und ermöglicht weiteres.
Das vollständige Interview mit Daniel Schnier von der Bremer ZwischenZeitZentrale gibt es unter: http://www.openspacezeitz.de/zwischennutzung-wer-bist-du/