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So ganz hat das nicht geklappt mit der Pose jener "Tänzerin", die Theresa Schulz und Vera Lötzsch gerade auf einen Giebel in Zeitz-Ost malen. Immerhin, den kleinen Spaß für ein Foto machten sie mit, auf dem schmalen Gerüst nicht ganz so grazil wie ihre Tänzerin auf der Fotovorlage. Ihr Job hier ist ja auch nicht das Tanzen, sondern das Malen.
Als ich die beiden Studentinnen der Theatermalerei aus Dresden besuche ließen sie gerade pausierend die Beine hoch oben aus dem Gerüst baumeln und sind gern für ein paar Fotos zu haben. Das Raster für das Riesenwandbild ist fast fertig und das Gesicht der Tänzerin schon weithin sichtbar. Ganz sicher war das nicht mein letzter Besuch dort bevor das Wandbild am 19. Mai um 15:00 Uhr offiziell eingeweiht wird. Inzwischen und überhaupt drücken wir Theresa Schulz und Vera Lötzsch die Daumen, denn das wird ihre Diplomarbeit. Das Wandbild, nicht das Klettern!
Hintergrund
Nach dem ersten Wandbild der Stadtraumgalerie am Giebel des ehemaligen Kulturcafés Muggefug wird dies an der Jacobistraße 1 das Zweite. Initiiert von OPEN SPACE ZEITZ soll die Stadtraumgalerie belebend wirken, den Dialog anregen und zeigen, wie man mit offenen Räumen arbeiten kann.
Eine Umfrage stellte drei Motive zur Wahl. 54% sprachen sich für die "Tänzerin" aus. Zum Motiv zitieren wir OPEN SPACE ZEITZ:
"Das Bild ist ein Setfoto aus dem Spielfilm „Silvesterpunsch“(1960) von Regisseur Günter Reisch, eine Fortsetzung von „Maibowle“. Es zeigt eine Tänzerin als Arbeiterin in einem Chemiewerk. Der kreative Schöpfer Mensch steht hier als Künstler im Mittelpunkt - wie in zahlreichen Werken sozialistischer Kunst - und wirkt gar wie eine Statue. Die zahlreichen DEFA-Filme haben sich nicht nur in das kollektive Gedächtnis von Millionen Menschen, sondern ihre Stilistik und Ästhetik zugleich in die Filmgeschichte eingeschrieben. Dank der DEFA-Stiftung konnten wir das Foto verwenden, das allerdings nur einen Ausschnitt des Originalfotos zeigt."