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Wir begleiteten Glasarche 3 bei ihrer Ankunft in der Metropole
Es blieb kein Traum, die Glasarche 3 steht in der Weltstadt WIEN. Schon ihr erster Tag war ein besonderer. Wir erzählen warum.
Die Glasarche 3 legt in Wien an
Als uns Kristina Grgic noch zum Kaffee an ihrem Platz im Rathaus in die Abteilung Energieplanung (MA 20) einlädt war das Gröbste getan. Dachten wir. Das war so gegen zwei Uhr nachmittags. Die Arche ruhte in der Hand, die ersten Menschen kamen, um zu schauen. Alle waren zufrieden.
Rainer Helms war so etwas von froh an diesem Morgen in Wien. Wien! In dieser europäischen Metropole die Glasarche 3 zu platzieren, das allein ist für den Initiator des Kunstprojektes schon etwas ganz besonderes. „Wie Championsleage fühlt sich das an,“ so der Initiator und Chef des Landschaftspflegevereins Mittleres Elstertal. Dort, im Tal der Weißen Elster haben noch nicht alle verstanden, wie sich die Reise der Glasarche noch nutzen ließe. Auch deshalb sind wir hier.
Dann klappte an diesem Tag der Transport wie am Schnürchen. Alles blieb auf dem Weg von Leipzig nach Wien heil und die Glasarche trifft pünktlich ein an diesem kühlen Morgen des 22. November an der Votivkirche. Schnell ist der endgültige Liegeplatz im Sigmund Freud Park ausgemacht, etwas geschicktes Manövrieren mit dem Truck und dem zugehörigen Kran, etwas Muskelarbeit noch, dann sollte alles stehen – feine Kunst ist eben auch Schwerstarbeit. Das eingespielte Team hat kaum die riesige Hand aus Eichenholz abgelegt und gesichert kommen die ersten Interessierten, stellen Fragen oder posieren einfach fürs Fotoalbum.
Ein schöner Ort inmitten der Metropole
Die Votivkirche, eine dreischiffige neugotische Basilika im französischen Kathedralenschema zählt zu den bedeutendsten Bauten des europäischen Historismus. Wegen ihrer Lage an der Ringstraße wird sie gerne auch „Ringstraßendom“ genannt.
Interessant ist, wie ihr Bau zustande kam. 1854 schlug ein Attentat auf Kaiser Franz Joseph fehl. Dieses Ereignis war für dessen Bruder, Erzherzog Ferdinand Maximilian, Anlass für einen Spendenaufruf. Wenige Monate später schon begannen die Planungen. Geweiht wurde das beeindruckende Bauwerk am 24. April 1879, dem Tag der Silberhochzeit von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth.
Abends die Überraschung
Seit zwei Tagen schon in Wien blumen wir reichlich über den Zauber dieser Stadt. Es sind nicht nur die prachtvollen Bauten und sehenswerten Kulturgüter, die es uns antun. Die Wiener selbst, Ihre Gastfreundschaft, die Offenheit, ihre Lebensart und die Sauberkeit in dieser Stadt sind herzerwärmend für uns, die wir Großstädte auch ganz anders kennen.
Umso mehr überrascht sind wir am Abend. Die Votivkirche angestrahlt, nebenan das erleuchtete Rathaus mit dem wunderbaren Christkindlmarkt davor – das lockt für ein paar Fotos. Wir fahren mit der 71 noch einmal raus zum Schottentor. An der Glasarche angekommen treffen wir einen aufgeregten Rainer Helms. Und rufen die Polizei. Irgendwelche Halbwilden hatten gehörige Brocken aus dem Glas der Arche getreten. Offenbar sind Randalierer ein grenzüberschreitendes Problem. So fügt sich zur Botschaft der Glasarche für die Bewahrung der Schöpfung noch die weitere: bewahrt die Kunst und die Kultur! Rainer Helms hat nun noch am nächsten Morgen zu tun. Dort, wo das Glas brach verblieben messerscharfe Bruchstellen. Die sind nun in Kleinarbeit beschliffen. Schließlich sollen sich die Menschen an der Glasarche erfreuen und nicht verletzen. Wir sehen, dass viele Menschen hier an diesem belebten Ort den Kontakt zur Glasarche suchen. Bis zum 9. März 2020 wird sie hier stehen und dann nach München umziehen. Wünschen wir ihr und den Menschen eine gute Zeit miteinander.