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Tim von Veh’s Kunstwerk auf Schloss Moritzburg
Zur Resindenzzeit schmückten auf Schloss Moritzburg Porträts der Herzogslinie die Nordwand des Festsaals. Nun beziehen sie die Gemächer neu. Auf einem Sockel von 12 Metern Länge platziert der Künstler Tim von Veh barocke Zeitgeschichte als „Schauplatz der Eitelkeiten“, wie das zauberhafte Kunstwerk heißen wird. Morgen, Freitag 25.10, um 16:00 Uhr wird es erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Auf dem Sockel stehend erleben wir herzögliche Familienmitglieder und namhafte Persönlichkeiten jener Zeit. In wunderbarer barocker und doch heutiger Bildsprache bringt von Veh mit meisterhaftem Strich die Figuren auf luftigem Japanischen Papier zu einer Wirkung, deren Zauber man sich nicht entziehen kann. Feinste schwarze Linien im Tiefdruckverfahren, die vom Barock bis heute nichts an Reiz verloren. Zumal, wenn sie Tim von Veh stammen, einem Meister der „Nadelarbeit“, wie er es nennt, der wie kaum ein zweiter die barocke Bildsprache ins Heute bringt.
Am Ende werden 17 Figuren zu sehen sein. Eine Sisyphusarbeit, wenn man bedenkt, dass manche Figur allein aus bis zu 17 Einzelteilen bestehen. Jedes einzelne Teil wurde also gezeichnet, mit der Nadel bearbeitet, geätzt, eingefärbt und in von Veh’s Muschwitzer Atelier gedruckt. Die luftige Transparenz des Japanischen Papiers lässt die historischen Hintergründe leicht durchschimmern und unterstützt zusätzlich das Vergängliche, das im „Schauplatz der Eitelkeiten“ zum Ausdruck kommen soll.
Das besonders Reizvolle an der ersten Präsentation morgen – das Werk ist noch nicht fertig. Man kann also den Prozess seiner Entstehung, zumindest in der Endphase gut nach verfolgen. Wir haben den Meister bei seiner Arbeit beobachtet.
Mit dieser Auftragskunst setzt Museum Schloss Moritzburg nach dem Auftragswerk „Beständig ist das leicht Verletzliche“ erneut Maßstäbe und wird der Stadt, dem Museum und eben der Kunst überregional stärkere Wahrnehmung bescheren.
Wem Sie in diesem Kunstwerk begegnen können:
Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz
Sophie Hedwig (erste Frau, abgewandt)
Herzogin Dorothea Maria von Sachsen-Zeitz und vier ihrer Kinder
Herzogin Maria Amalia von Sachsen-Zeitz und zwei ihrer Kinder
Rechte Seite
August der Starke
Herzog Moritz Wilhelm von Sachsen – Zeitz
Friedrich I. König von Preußen (1657 – 1713)
Kardinal Christian August
Im kommenden Jahr´werden vor dem Sockel stehend platziert:
Kanzler Veit Ludwig von Seckendorf
August Herrmann Francke
Heinrich Schütz