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Bis vor einigen Jahren, war es relativ schwierig, einen Hardware Prototypen für ein neues Produkt zu bauen. Man musste sich eigene Platinen drucken lassen und seine eigenen Protokolle bauen, eigene Geräte, mit denen digitale oder analoge Signale umgewandelt werden konnten. In 2003 entwickelte eine italienische Firma den Arduino. Der Arduino ist ein Mikrokontroller mit einem Prozessor, der sowohl digitale als auch analoge Signale lesen und senden kann. Das ganze ist gekoppelt an eine Physical Computing Plattform. Mit einem Arduino ist es also möglich, die heimische Kaffeemaschine zu hacken oder eine selbstgießende Vase zu bauen. Die Erfindung des Arduinos hat ungemein zum Wachstum der Makerszene beigetragen. In der Makerszene tummeln sich Macher, die mit 3D Druck, Mikrokontroller, etc. Prototypen bauen um ihre kreativen Ideen umzusetzen. Diese "Maker" findet man in sogenannten Makerspaces - gemeinschaftliche Werkstätten, in denen man sowohl Equipment als auch Gleichgesinnte findet, die beim tüfteln und basteln an neuen Ideen weiterhelfen. Es gibt einige Gründe, warum der Burgenlandkreis einen Makerspace braucht:
1. - Makerspaces wecken den Erfindergeist
Neue Innovationen müssen nicht unbedingt von millionenschweren R&D Departments gebaut werden. Es gibt zahlreiche Erfindungen, die von kreativen Leuten in ihrer Garage gebaut wurden. Aber was wäre wenn diese kreativen Menschen einen Ort hätten, wo Ihnen die Möglichkeiten gegeben werden noch technologisch ausgereiftere Werkzeuge zu nutzen und sich mit anderen Machern auszutauschen? Das bietet ein Makerspace.
2. - Denkt an die Kinder!
Der menschliche Fortschritt entwickelt sich schneller als je zuvor. Technologien sind mittlerweile so ausgereift, es ist schwierig nachzuvollziehen, wie einige Dinge überhaupt funktionieren. Unsere Kinder werden es in diesem Aspekt noch schwieriger haben, wenn wir sie nicht mit den Hintergründen dieser Technologien konfrontieren. Außerdem bauen Kinder gerne neue Dinge und haben die kreativsten Köpfe. Ich denke jeder würde es begrüßen, wenn unsere Kinder mehr zu Machern heranwachsen als zu reinen Konsumenten.
3. - Synergien mit der Industrie
Der BLK ist geprägt vom produzierendem Gewerbe. Gäbe es eine Makerszene, würde diese sehr wahrscheinlich mit ihren innovativen Ideen in die traditionelle Industrie überschwappen. Rapid Prototyping, 3D Druck, IoT - es gibt Unmengen an Potenzial, die mit einer Makerszene evtl. entfacht werden könnte.
4. - Basteln macht Spaß
Wer vermisst es nicht, etwas beständiges zu bauen? Im Kindergarten hat man das jeden Tag gemacht - seien es "nur" Kastanientierchen oder Window Colors - am Ende des Tages hat man gerne das kreierte mit nachhause genommen. Denn Schöpfen liegt in der menschlichen Natur. Sich etwas auszudenken, was sich am Ende des Tages physikalisch manifestiert ist meiner Meinung nach wirklich einer der schönsten Dinge, die man mit seiner Zeit anstellen kann.
In dem Sinne hoffe ich, dass es schon viele Tüftler im BLK gibt und das diese sich vereinen um einen Makerspace zu eröffnen.